Wolfenbüttel. Landesbischof Dr. Christoph Meyns hat die Bedeutung der Mitgliedschaft in der evangelischen Kirche hervorgehoben. Die Kirche halte das geistige Erbe des Christentums lebendig, sagte er am Dienstag, 7. März, in Wolfenbüttel. Auf dieser Grundlage vermittle sie Menschen ein solides Wertefundament, fördere Verantwortungsbewusstsein, Gemeinsinn und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Außerdem pflege sie das kulturelle Erbe im Braunschweiger Land.
Die Kirchenmitgliedschaft vor allem unter dem Aspekt des persönlichen Nutzens zu betrachten, greife deshalb zu kurz. „Die Kirchensteuern sind eine Investition in das Gelingen einer von Vertrauen, Zuversicht und Mitmenschlichkeit geprägten Gesellschaft“, so der Landesbischof: „Kirchenmitglieder geben der Region eine Seele.“ Er bedankte sich bei allen, die durch ihre Mitgliedschaft die Arbeit der Kirche unterstützen.
Meyns bedauerte den erneuten Rückgang der Mitgliederzahlen. Damit setze sich ein gesellschaftlicher Trend fort. Die Kirche habe wiederholt ihr inhaltliches Profil sowie die Zugänglichkeit und Glaubwürdigkeit ihrer Arbeit kritisch überprüft und weiterentwickelt. Das geschehe derzeit erneut im Rahmen eines Zukunftsprozesses.
Nach der aktuellen Statistik hat die Landeskirche Braunschweig im Jahr 2022 rund 2,9 Prozent ihrer Mitglieder verloren, 5.385 Personen durch Austritt und 3.361 durch demographische Faktoren, insgesamt 8.746 Personen (2021: 9190 Personen). Das sind 0,5 Prozent und 444 Personen weniger als im Jahr 2021.
Allerdings stieg die Zahl der Austritte 2022 gegenüber 2021 um 1.261 Personen, nicht zuletzt durch Nachholeffekte aufgrund der Corona-Pandemie. Die Zahl der Eintritte ist im Vergleich zum Jahr 2021 in 2022 ebenfalls gestiegen, und zwar von 324 auf 347. Gleiches gilt für die Zahl der Taufen: Sie stieg auf 1719 (von 1309 in 2021). Die Mitgliederzahl der Landeskirche lag zum Stichtag 31. Dezember 2022 bei insgesamt 293.981 Personen, davon 165.276 Frauen und 128.703 Männer. 2021 hatte die Landeskirche 302.727 Mitglieder.