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31.08.2023 Kategorie: Pressestelle

Gerhard Eckels 80

Als Jurist und Synodenpräsident hat er die Landeskirche geprägt

Braunschweig. Als sich Gerhard Eckels 2016 als Präsident der braunschweigischen Landessynode verabschiedete, erhielt er stehende Ovationen. Vier Amtszeiten lang, seit 1990, hatte der Braunschweiger dieses Amt inne und wirkte zudem beratend in der Kirchenregierung mit. Schon 1977 war er Mitglied der Synode geworden. Als Jurist und Ehrenamtlicher in kirchlicher Leitungsverantwortung wurde er zu den prägenden Persönlichkeiten der Landeskirche in jüngster Zeit. Am 5. September hat Gerhard Eckels seinen 80. Geburtstag gefeiert.

Landesbischof Friedrich Weber bescheinigte Eckels damals, er habe dem Evangelium in der Kirche Freiräume verschafft und dafür Sorge getragen, dass notwendige kirchenrechtliche Regelungen beachtet wurden, ohne dass die Kirche verrechtlicht worden wäre. Stets habe er hilfreiche juristische Antworten gefunden, um die inhaltliche Arbeit zu gewährleisten. Mit dem Gespür für das Wichtige, so andere Stimmen aus der Landessynode, sei er eine Institution geworden und habe sich Ansehen weit über die Kirche hinaus erworben.

Eckels selber, der beruflich als Vorsitzender Richter am Landgericht Braunschweig tätig war, bezeichnete sein Engagement für die Kirche als sein „zweites Leben“. Sein besonderes Augenmerk galt dem guten Miteinander der kirchenleitenden Organe: „Nur miteinander, in vernünftigem Zusammenwirken aller Verfassungsorgane, können die schwerer werdenden Aufgaben der Kirche bewältigt werden“, mahnte er. Synoden seien keine politischen Parlamente, in denen die Opposition bestrebt ist, die Regierung abzulösen.

Gleichzeitig trat er für die Eigenständigkeit der Landeskirche ein und lehnte Fusionen mit anderen niedersächsischen Kirchen ab: „Was historisch gewachsen ist, soll man nicht ohne Not aufgeben“, sagte er. Die Erfahrungen anderer Kirchen hätten gezeigt, dass Zusammenschlüsse nicht immer das richtige Mittel seien. Wobei er die eigene Kirche auch nicht von Kritik ausnahm. So attestierte er ihr ein zu starkes Festhalten an alten Strukturen.

Dabei war sein Urteilsvermögen nicht zuletzt geprägt durch sein überregionales kirchliches Engagement. Vier Amtszeiten lang, von 1997 bis 2021, war Eckels auch Mitglied der EKD-Synode. Dort wirkte er unter anderem im Rechtsausschuss mit, dessen Vorsitzender er von 2003 bis 2021 war. Von 2009 bis 2021 hatte er außerdem den Vorsitz des Nominierungsausschusses der EKD-Synode inne.

Als Jurist und Synodenpräsident hat er die Landeskirche Braunschweig geprägt: Gerhard Eckels. Foto: Agentur Hübner